Gleich zwei Geisenheimer Mannschaften fuhren letzten Sonntag nach Dotzheim: Die Bezirksoberliga- und eine Bezirksklasse-Mannschaft traten dort gegen ihre jeweiligen Gegner an. Für die eine Mannschaft jedoch endete der Wettkampf glücklos, für die andere mit einem klaren Sieg.
Geisenheim 1 konnte in Stammbesetzung aufspielen, und das brachte an Brett 1 und 2 relativ schnell gewonnene Punkte, was dem an Brett 1 gesetzten Dotzheimer Routinier Emich sichtlich gar nicht schmeckte. Nur an Brett 3 musste Geisenheim rasch den Punkt hergeben, der Geisenheimer fühlte sich an diesem Morgen etwas „indisponiert“. An Brett 8 gelang Jörg Ankenbrand ebenfalls ein früher Sieg, an den verbliebenen Brettern brauchte es mehr Zeit, um den Geisenheimer Erfolg sicherzustellen.

Ekkehard Körbel als Schwarzer an Brett 4 stand zwar nicht schlechter als sein Gegner, war aber wie immer in arge Zeitnot geraten. Schwarz wartete deshalb die Zeitkontrolle nach dem 40. Zug ab, nahm dann aber in einer geschlossenen Stellung remis an, das Ekkehard nach 58 Zügen angeboten hatte.
An Brett 5 war Grünfeldindisch entstanden, bei dem Michael Knittel auf dem Damenflügel die Linien geöffnet hatte; zudem besaß er einen vorgerückten Bauern auf c5 und einen unaufhaltsamen Angriff auf den isolierten schwarzen Randbauern auf der a-Linie. Zum Glück für seinen Gegenspieler fand der eine kleine taktische Wendung, die den Bauern auf c5 beseitigte und Materialgleichheit bewahrte. Obwohl sich Weiß weiterhin einer leicht aktiveren Stellung erfreute und Schwarz in Zeitnot war, kam es auch in dieser Partie nach der Zeitkontrolle zu einer Punkteteilung; mit diesem Remis hatte sich Geisenheim den Gesamtsieg gesichert.
Denn fast zur selben Zeit verbuchte am nächsten Brett Dirk Ankenbrand einen vollen Punktgewinn gegen seinen jungen Gegner, der zwar offensichtlich Talent, aber noch nicht so viel Erfahrung mitbrachte und darum lange Zeit mit unzulänglichen Mitteln Dirks verbundene Freibauern in der Mitte aufzuhalten versuchte. Als dem Dotzheimer Jugendlichen dann aber die als ewig erhofften Schachs doch ausgingen, gab er sich endlich geschlagen.
Jetzt wurde nur noch am vorletzten Brett gekämpft. Dana Ungurean war im Vorteil, konnte den aber nicht verwerten. Denn ihrem Gegner gelang, was seinem Kollegen an Brett 6 missglückt war: Dauerschach – und daher remis. Endergebnis: 5,5 zu 2,5 Punkte zugunsten der Lindenstädter, die weiterhin den obersten Tabellenplatz besetzen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Geisenheim 3 schon längst das Spiellokal verlassen: Dotzheim 5 errang einen Kantersieg, nur dem Geisenheimer Veteranen Hugo Sulger gelang eine Punkteteilung. Geisenheim 5 genoss unterdessen Heimvorteil, war allerdings geschwächt, da ein junger Spieler krankheitsbedingt ausfiel. Mannschaftsführer Michael Link verbuchte erwartungsgemäß den vollen Punkt, seine Tochter Sophie den halben, doch am letzten Brett musste sich der Geisenheimer Nachwuchsspieler mit einer Null bescheiden.

Die Partie des Tages spielte Florin an Brett 1, dem es gelang, die Dame seines stets selbstbewusst auftretenden Gegners zu fangen:

Und hier noch einige Eindrücke vom Spieltag in Dotzheim: