6. Spieltag BOL und BZK
Und Geisenheim setzt seinen Siegeszug fort . . . Auch im Heimspiel letzten Sonntag gegen die 1. Mannschaft von Bad Schwalbach stellten die Geisenheimer Oberliga-Spieler ihre derzeitige Klasse unter Beweis: Ihr Sieg von 5,5 zu 2,5 Punkten ging selbst in dieser Höhe voll in Ordnung, obwohl sicher auch ein Quentchen Glück mit im Spiel war. Eher unglücklich war der Ausgang an Brett 6: Schon zum zweiten Mal in dieser Saison konnte Michael Knittel einen Punkt für die Geisenheimer Abrechnung beisteuern – nur war der jeweils kampflos errungen, weil Knittels Gegner nicht erschienen war. Frustrierend ist das schon, weil Schachspieler natürlich Schach spielen wollen. Auf dem Papier gewonnene Spiele nützen zwar der Mannschaft, dem Spieler indessen bereiten sie Missvergnügen.
An Brett 5 kam es recht schnell zu einem Remis, vielleicht wäre für Geisenheim bei etwas ausgeprägterem Nachdruck noch mehr drin gewesen. Nur wenig länger weilte die Partie an Brett 4, die ebenfalls unentschieden ausging. Das dritte Remis ergab sich am 2. Brett, wo allerdings alles schon restlos ausgekämpft war. Geisenheims Pechvogel war an diesem Tag Werner Daubitz an Brett 3, der Federn, sprich: Bäuerchen lassen musste und die Partie aufgab, als sein Gegner im Endspiel über ein paar entscheidende Mehrbauern verfügte. Doch damit war der Niederlagen genug, jetzt gab es nur noch Siege. Und was für einen am 1. Brett, wo Florin Ungureans Läuferpaar den Gegner positionell so stark einschnürte, dass er sich am Ende in ein Mattnetz ziehen ließ, dessen krönenden Abschluss er sich lieber nicht mehr zeigen lassen wollte. Am letzten Brett hatte Peter Wende einen klaren positionellen Vorteil erlangt, doch hielt sich sein Schwalbacher Kontrahent zäh, wenn auch ohne Unterlass schnaufend. Peter gelang es dann aber, seine Springer aktiv in den Angriff einzuschalten und damit letztlich die hartnäckig verteidigte gegnerische Königsstellung zu knacken. Blieb noch die letzte, die längste, volle 78 Züge umfassende Partie, die Florins Ehefrau Daniela fast wider Erwarten für sich entschied. Denn lange stand sie unter Druck, hatte zudem eine vorteilhafte taktische Wendung übersehen, und nun war der Gegner weit in ihr Lager vorgedrungen und schickte sich an, mit verbundenen Zentralbauern durchzumarschieren. Jetzt jedoch schlug Danielas taktische Stunde: Sie ließ den Gegner scheinbar die Qualität gewinnen, holte sich freilich das investierte Kapital umgehend mit Zinseszins zurück und trieb ihre verbundenen Freibauern unaufhaltsam auf das Umwandlungsfeld vor: Tor, aus, vorbei! Geisenheim erklomm den zweiten Tabellenplatz und will doch gar nicht höher hinaus.
Die Einzelergebnisse: 1. Ungurean, F.–Loukas 1:0; 2. Ankenbrand, D.–Siegismund, B. ½; 3. Daubitz–Siegismund, F. 0:1; 4. Tarcz–Lambert ½; 5. Ankenbrand, J.–Unrein ½; 6. Knittel–Aurin +:-; 7. Ungurean, D.–Prelcec 1:0; 8. Wende–Hofmann 1:0
Unterdessen krönte die zweite Geisenheimer Mannschaft ihren Siegeslauf mit einem Kantersieg (3,5:0,5) gegen Erbach 3. Dem Aufstieg der Mannschaft in die Bezirksliga dürfte kein Konkurrent mehr Steine in den Weg legen können.
Bericht von Pressewart Dr. Michael Knittel