Gelungener Jahresauftakt für die Geisenheimer Mannschaften
Am 18.01.2015 stand die 5. Runde der BOL Rheingau-Taunus sowie der Bezirksklasse auf dem Programm, somit der erste Mannschaftswettkampf im neuen Jahr. Und für die Mannschaften aus Geisenheim sollte das ein erfolgreicher Start ins neue Jahr werden. Für die erste Mannschaft stand ein Auswärtsspiel bei den stets stark besetzten Idsteinern auf dem Programm. Erfreulich war, dass das Brett 2 in Form von Christian Bauer wieder stark besetzt werden konnte, dafür fehlte es leider hinten, da Michael Knittel absagen musste. Als Ersatzfrau kam Dana Ungurean zum Einsatz, die schon in Taunusstein durch ihr Remis einen Mannschaftspunkt für Geisenheim sichern konnte.
Leider bewahrheiteten sich die Geisenheimer Hoffnungen an Brett 2 nicht, wo Christian Bauer relativ zeitig die Segel streichen musste, nachdem ihm sein Gegner die "Vorzüge" des Grand Prix-Angriffs gegen den Sizilianer aufzeigte. Christian hatte die Angriffsmöglichkeiten von Weiß schlicht unterschätzt und konnte dem Königsangriff leider nichts mehr entgegen setzen. So stand es schnell 0:1 aus Geisenheimer Sicht. An Brett 3 konnte hatte Dirk Ankenbrand ebenfalls recht flott gespielt, hier aber keinerlei Angriffe seitens seines Gegners zugelassen. In einem Endspiel mit zwei Leichtfiguren auf jeder Seite einigte man sich dann gütlich auf ein Remis. Kurze Zeit später stand eine weitere Entscheidung an einem der vorderen Bretter an, Florin Ungurean an Brett 1 hatte seinen Gegner in der Eröffnung überspielt und ließ ihm als Alternativen Figurverlust oder einen Königsangriff mit durchschlagendem Erfolg. Sein Gegner wählte dann die erste Variante, doch mit mäßigem Erfolg, denn als Florin einen Damentausch erzwingen konnte, was ein Endspiel mit einer kompletten Mehrfigur bedeutet hätte, reichte ihm sein Gegner die Hand zur Gratulation. Geisenheim hatte also ausgeglichen, Zwischenstand 1,5 zu 1,5.
An den anderen Brettern sah es inzwischen ganz gut für die Geisenheimer aus, an Brett 7 hatte Ekkehard Körbel eine ganze Figur mehr, an Brett 6 hatte Jörg Ankenbrand einen Bauern geopfert, um dafür nach dem Motto "Königsangriff oder ein Leben in Schande" zu spielen. An Brett 4 spielte Werner Daubitz routiniert mit Schwarz, hatte aber eine etwas gedrückte Stellung, hier war zu dem Zeitpunkt noch keine Prognose möglich. Gleiches galt bis dahin auch für Dana Ungurean an Brett 8, auch sie musste mit Schwarz umsichtig spielen, um ihrem Gegner nicht noch weiteren Raumgewinn zu ermöglichen. Dennis Tarcz an Brett 5 hatte in der Eröffnung früh einen Bauern gewonnen, was bei Dennis gewöhnlich ja zu einem vollen Punkt reicht.
Die nächste Entscheidung fiel dann an Brett 6, wo Jörg Ankenbrand noch einen Springer in den Königsangriff einschalten konnte, um seine großartig vorgetragene Partie mit einem Mattangriff zu beenden, was den Idsteiner Jugendspieler (dessen Partie den ganzen Vormittag kritisch von seinem Vater beobachtet wurde) zur Aufgabe zwang. Als wäre dieser mit der Niederlage nicht schon genug gestraft, durfte er sich danach noch eine Gardinenpredigt, welche mangels Gardine vor dem Spiellokal stattfand, anhören, die eventuell um zwei bis drei Stufen zu laut war. Bleibt zu hoffen, dass er die Nacht nicht im Idsteiner Hexenturm, der sich direkt um die Ecke befand, verbringen musste.
So führten die Geisenheimer mit 2,5 zu 1,5, wobei es für Ekkehard Körbel mit Mehrfigur immer noch sehr gut aussah, zumal er auch noch zwei Bauern gewinnen konnte. Bei Werner Daubitz an Brett 5 wurde es im Zentrum des Brettes indes etwas eng, sein Gegner marschierte hier mit den Bauern bedrohlich vorwärts. Doch mit einem geschickten Manöver konnte sich Werner befreien und in ein Endspiel abwickeln, das für ihn vermutlich sogar gewonnen war, aber hier einigte man sich gütlich auf ein Remis. Dennis hatte hingegen keine Lust auf Endspiel oder Remis und gab zwei Bauern für einen starken Angriff, tauschte noch potenzielle Verteidiger in Form von Leichtfiguren ab und brachte seinen Turm mit Schach auf die 7. Reihe, was ein unabwendbares Matt und somit einen vollen Brettpunkt für Geisenheim zur Folge hatte. Also hatte Geisenheim schon vier Punkte und einen Mannschaftspunkt sicher. Zum Mannschaftssieg fehlte nur noch ein halbes Pünktchen. Diesen holte dann auch Dana Ungurean, die in einem Endspiel mit Turm und zwei Leichtfiguren bei einem Minusbauern zwar gedrückt stand, aber durch eine feine Kombination alle Probleme beseitigen konnte. Durch ein Scheinopfer ihres Turms gewann sie sowohl den Bauern als auch freies Spiel zurück, und da der halbe Punkt zum Mannschaftssieg reichte, willigte sie mannschaftsdienlich in das Remisgebot ihres Gegners ein.
Blieb noch die (zum Glück für Geisenheim) bedeutungslose Partie zwischen Ekkehard Körbel und dem Mannschaftsführer der Idsteiner, Norbert Frenger. Hier hatte Ekkehard leider Gegenspiel in Form von offenen Linien und einem eindringenden Turm zugelassen, was sein Gegner natürlich zum Gegenangriff nutzte. Beim Versuch, einen Damentausch zu erzwingen, um die Partie zu vereinfachen, postierte Ekkehard in Zeitnot seine Dame leider so, dass sie seinem König das einzig verbliebene Fluchtfeld versperrte und er so einzügig matt gesetzt wurde. Beim Jugendschach heißt das wohl Hilfsmatt. Der Sieg wurde vom Idsteiner gefeiert, als wären diese gerade aufgestiegen, aber die Mannschaftspunkte blieben ja glücklicherweise beide in Geisenheim.
Da auch die zweite Mannschaft an diesem Tag gegen Blau-Gelb Wiesbaden 3 voll punkten konnte, wobei nur Jupp Magnus einen halben Punkt abgab und alle anderen Geisenheimer Spieler (Tim Brethauer, Domenico Bondi und Thomas Sommer) gewinnen konnten, war das ein durchaus gelungener Auftakt ins Jahr 2015.
Hier noch die Partie des Tages von Florin, wobei eigentlich auch Jörgs Partie hier zu zeigen wäre:
Und hier noch einige Eindrücke vom Spieltag in Idstein: