Hinten hui, vorne Pfui war das Motto der 1. Mannschaft am letzten Sonntag. In einem ausgeglichenen Mannschaftskampf gegen die 2. Mannschaft der Schachfreunde Erbach traten beide Teams fast in Bestbesetzung an. Während Erbach an den ersten beiden Brettern mit Guntram Althoff und Eric Simon zwei Spieler aufbieten konnte, die letzte Saison noch in deren 1. Mannschaft spielten, konnten die Geisenheimer endlich den Neuzugang Florin Ungurean am 1. Brett spielen sehen. Da auch Christian Bauer erfreulicherweise wieder spielen konnte, war die 1. Mannschaft bis auf Michael Link und Jörg Ankenbrand (der kurzfristig grippegeschwächt absagen musste) fast komplett. An Brett 1 bekam es Florin direkt mit einem harten Brocken in Form von Guntram Althoff zu tun, Dirk Ankenbrand an Brett 2 hatten mit Eric Simon ebenfalls einen sehr starken Gegner.

Die ersten Entscheidungen fielen allerdings an den hinteren Brettern. An Brett 7 konnte Ekkehard Körbel seine bessere Entwicklung sowie die Beherrschung des Zentrums in einen Bauerngewinn ummünzen. Im weiteren Partieverlauf fielen weitere Bauern im Zentrum und die darauf folgende Bauernwalze führte zur Umwandlung eines Bauern zur Dame, was einen Turm und unmittelbar danach auch noch die Dame und damit dann auch die Partie. An Brett 8 hatte Peter Wende (vielen Dank für den kurzfristigen Einsatz Peter!) einen vermeintlich schwächeren Gegner, der allerdings starken Widerstand leistete und Peter ein Remis abtrotzen konnte. Der nächste Brettpunkt folgte an Brett 5, wo Dennis Tarcz einige Mehrbauern und eine luftige Königsstellung seines Gegners konsequent ausnutzte und so den nächsten Sieg für die Geisenheimer einfuhr. So stand es relativ schnell 2,5 zu 0,5 für Geisenheim. Als auch Michael Knittel an Brett 6 einen halben Punkt gegen einen Erbacher Routinier einfahren konnte und Christian Bauer sich an Brett 3 in leicht gedrückter Stellung mit seinem Gegner ebenfalls auf eine Punkteteilung einigen konnte, stand es 3,5 zu 1,5, was Anlass zur Hoffnung auf wenigstens einen Mannschaftspunkt gab.

Leider sah es inzwischen bei Dirk Ankenbrand an Brett 2 in einer sehr dynamischen Stellung nicht so gut aus, sein Gegner hatte die Initiative und konnte mit einem Fesselungsmotiv diverse Drohungen aufstellen, die Dirk aber wacker verteidigte. An Brett 1 hatte Florin eine etwas schlechtere Stellung bei einem (schwachen) Minusbauern, die aber sicherlich noch haltbar war. An Brett 4 hatte der Gegner von Werner Daubitz eine Figur für drei Bauern gegeben, um sich in völlig gedrückter Stellung permanent verteidigen zu müssen, auch hier war die Lage ziemlich unklar. Die erste Entscheidung zu Gunsten von Erbach fiel schließlich an Brett 2, wo Dirks Gegner in ein Turmendspiel mit drei Mehrbauern abwickelte, was Dirk dann nicht mehr halten konnte. So ruhten die Geisenheimer Hoffnungen also auf Werner und Florin. Werner hatte inzwischen ein Endspiel mit drei gegen zwei Leichtfiguren + den bereits erwähnten Mehrbauern auf dem Brett. Hier wollte er das Verhältnis etwas zu seinen Gunsten drehen und glaubte, einen Bauern nehmen zu können, übersah dabei aber leider den in der Ferne lauernden Läufer seines Gegners, der diesen unerhörterweise noch deckte, womit Werner das Materialverhältnis letztlich zu seinen Ungunsten (in Form von zwei Minusbauern) umwandelte. Dieser materielle Vorteil reichte seinem Gegner, um den zweiten Sieg für die Erbacher einfahren zu können. So stand es also 3,5 zu 3,5, und alle Hoffnungen ruhten hier auf Florin, der aus seiner Stellung bestenfalls ein Remis holen konnte. Guntram nutzte allerdings die Schwächen in Florins Stellung konsequent aus und wickelte in ein Endspiel mit deutlichem Vorteil auf Erbacher Seite ab. Nach dem Tausch der Damen war die Stellung für Florin nicht mehr zu halten, da er zu viele Schwächen zu verteidigen hatte, und schließlich entschieden die weit vorgerückten Bauern am Damenflügel den Tag für Erbach (die Partie folgt am Ende des Berichts). Der halbe Punkt an den ersten vier Brettern war somit leider zu wenig, um gegen Erbach etwas zu holen.

Erfreulicher verlief die Begegnung der zweiten Mannschaft bei den Schachfreunden aus Görsroth-Kesselbach. Hier wurde ein klarer 3,5 zu 0,5-Sieg eingefahren, womit die zweite Mannschaft weiterhin Kurs Richtung Bezirksliga nimmt. Ein Spielbericht soll lauf Tim Brethauer (MF der Zweiten) noch folgen.

Die Partie des Tages war die Partie an Brett 1, wo Florin seine erste Partie für Geisenheim spielte, die er auch selbst kommentierte:

Und hier noch ein paar Eindrücke vom Spiel der "Ersten" in Geisenheim: