Heute startete auch die Bezirksliga und Jugendliga in die Saison. Die 2. Mannschaft war in der letzten Saison Meister geworden und nahm das Aufstiegsrecht wahr. Die vier Stammspieler des letzten Jahres sind auch in dieser Saison Stammspieler. In der 1. Runde traf man auf Bierstadt 2, die Mannschaft mit der man sich bis zur Schlußrunde um die Meisterschaft stritt. Doch kein einziger Spieler des alten Teams fand sich in der neuen 2. Mannschaft der Bierstädter wieder.
Das Jugendliga-Team trat gegen Blau-Gelb Wiesbaden an mit Hans-Peter Jakob als Coach.
Geisenheim II: Ergänzt werden mußten die vier Stammspieler der letzten Saison um zwei Spieler, da in der Bezirksliga mit 6 Spielern angetreten wird. Diese Erweiterung des Kaders bilden auch die ältesten Jugendspieler des Vereins, was aber auch bedeutet, daß diese nicht in der Jugendliga A antreten können (die auch am gleichen Spieltag spielen müßte). Sophie & Luca befinden sich zur Zeit auf "Kursfahrt" (Schule), so kamen Paul & Simon zum Einsatz, sowie Jens Topfstedt aus der Dritten, der uns aushalf. Jupp Magnus gesellte sich als Stammspieler zu Werner Daubitz und Michael Link. Auch Bierstadt hatte Aufstellungssorgen: an Brett 6 wurde ein Jugendlicher durch einen anderen ausgetauscht, Brett 4 mußte aber leider freigelassen werden. An den Brettern 5 & 6 kam es zu Jugendduellen.
Damit lag Geisenheim schon 1:0 in Front und Jens hätte nach dem Wartestündchen nach Hause gehen können, aber er blieb während des ganzes Wettkampfs anwesend, um sein Team zu unterstützen. Klasse Einstellung, Jens!
Naturgemäß ging es an den beiden Jugendbrettern (5 & 6) etwas flotter zu, beide Geisenheimer hatten die Angriffskeule mitgebracht. Paul hielt den weißen König in der Mitte, indem er den gegnerischen Königsspringer unangenehm fesselte und die Gegenfesselung des eigenen Königsspringers durch "Befragung" (h6/g5) abschüttelte. Durch die Fesselung ging der Bauer d4 verloren und es sah gut für Paul aus. Im Bemühen, dann direkt zum weißen König durchzudringen (mittels eines Grundreihenmatt-Motivs) ging Paul dann wohl etwas zu forsch vor und verlor bei einer Abwicklung Material und mußte auch noch die Damen tauschen. Etwas überraschend kam dann von weißer Seite das Remisangebot, welches Paul natürlich annahm.
Simon hatte Gelegenheit, gegen eine schwarze Fianchetto-Verteidigung angreifen zu können. Mit heterogenen Rochaden auf dem Brett schob er die Königsflügelbauern vorwärts, öffnete die gegnerische Königsstellung schneller als sein Spielpartner, drang ein und gewann kombinatorisch eine Figur. Der Mannschaftscaptain war sehr zuversichtlich, aber dann wollte Simon mit einer letzten Verstärkung den "Sack zumachen", übersah dabei aber eine diabolische Abzugsdrohung, wonach sein Mehrmaterial verschwand und sein Königsangriff zum Erliegen kam. Schwarz übernahm dann die Führung und brachte die Partie nach Hause. Sehr schade!
An Brett 3 führte mit Jupp Magnus einer der neuen Stammspieler die schwarzen Steine. Er baute sich solide auf, aber der Gegner nahm wohl als Inspiration, daß wir im alten Feuerwehrhaus spielen. Mit viel Lalü-Lala versuchte er im Schnellverfahren die schwarze Stellung zu knacken, Jupp blieb aber cool. Weiß hatte ausgangs der Eröffnung nicht nur zwei Bauern weniger, sondern mußte auch noch die Damen tauschen. Das sah nach einer klaren Sache aus. Aber es war gar nicht so einfach, die beiden Mehrbauern zu verwerten. Der eine, ein gedeckter Freibauer in der Mitte, war gut blockiert, der andere, am Damenflügel, konnte nicht aktiviert werden, da der Gegner dort aktiv stand. Jupp blieb aber weiter geduldig und ließ sich nicht hetzen, verstärkte langsam seine Stellung und konnte dann sein Mehrmaterial verwerten. Solche Spieler liebt der Mannschaftscaptain! :-)
Auch am Frontbrett hatten wir die schwarzen Steine und spielte der Weiße die Eröffnung noch ordentlich, so traten im frühen Mittelspiel Schwierigkeiten auf, die ihn dazu veranlaßten, einen Läufer für einen Springer zu tauschen. Der verbleibende schwarzfeldrige schwarze Läufer wurde aber eine Macht auf der langen Diagonale und Qualitäsverlust wurde unabwendbar. Im kleinen Handgemenge danach konnte sich Schwarz voll konsolidieren und Weiß unterlief der nächste Schnitzer: der Zentralspringer auf e4 hatte auf einmal kein einziges Feld mehr. Da es sich mit Turmminus schlecht spielt, hatte der Weiße kurz darauf ein Einsehen.
Damit hatten wir schon 3 ½ Punkte angesammelt und damit zwei Mannschaftspunkte.
Werner´s Partie am 2. Brett lief noch und sie wäre wahrscheinlich auch noch lange gelaufen, denn obwohl es langsam schon auf die Zeitkontrolle zuging, hatte man erst einen Bauern getauscht, dafür aber die Stellung so richtig schön verschachtelt. Weiß hatte zwar einen gedeckten Freibauern und etwas mehr Raum, aber klare Abwicklungen waren nicht zu sehen. Was lag also näher als bei schon entschiedenem Mannschaftsspiel in ein Remis einzuwilligen?
Damit also 4 : 2 für Geisenheim, die Einzelergebnisse:
SK 1950 Geisenheim 2 | - | FC Bierstadt 2 | 4,0 : 2,0 |
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Link, Michael | - | Diskovskyi, Igor | 1 : 0 |
Daubitz, Werner | - | Weinreich, Stefan | ½ : ½ |
Magnus, Jupp | - | Schassan, Hans-Hermann | 1 : 0 |
Topfstedt, Jens | - | Lichtenthäler, Marcus | + : - |
Martin, Paul | Mirmoayedi, Shayan | ½ : ½ | |
Weyhofen, Simon | Raima, Jan | 0 : 1 |
Alle Ergebnisse des Spieltags gibt es hier.
Für die Jugendligamannschaft war es eine hektische Woche.
Hieß es im Jugendtraining am Montag noch, am Sonntag wäre spielfrei, so gab es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (!) "etwas spontan" eine neue Auslosung (da eine Mannschaft kurzfristig zurückgezogen hatte): ein Heimspiel sollte auf einmal ausgetragen werden. Der Jugendleiter war froh, mit Marco Reutershan noch einen Betreuer finden zu können (Danke !) und auch der große Raum des GKC konnte noch gebucht werden. Leider konnten wir nicht in bester Aufstellung antreten und am Sonntagmorgen fehlte dann auch noch ein Spieler, so daß ein Brett kampflos abgeben werden mußte. Unser Gegner von Blau-Gelb Wiesbaden entpuppte sich dann auch noch als äußerst schlagkräftige Truppe - auch hier ein Kuriosum: die Mannschaftsaufstellungen waren zum Beginn des Spieltages noch nicht veröffentlicht (!) Wir wollen wir uns daher hier kurzfassen: unsere Mannschaft kam unter die Räder.
Nur am 1. Brett hielt Keven in beiden Runden gut mit, in der ersten Partie hielt er den König in der Mitte fest, aber sein Figurenopfer schlug leider nicht durch, in der zweiten Partie stand er haushoch auf Gewinn, willigte aber ins Remis ein, da die anderen Bretter nur "Land-unter" zu vermelden hatten. Wer unbedingt Näheres wissen will, muß sich an dieser Stelle darum bemühen.
Bilder: