Der Gegner der 4. Mannschaft im nachgeholten Spiel der 3. Runde war Blau-Gelb Wiesbaden 3. Diese hatten bisher erst ein Spiel gemacht - gegen die eigene 2. Mannschaft, die sie regelrecht weggeputzt haben. Trotzdem fuhren wir voller Schwung in der Stammbesetzung nach Wiesbaden-Biebrich.

Nach einer Stunde war auch schon klar, daß wir wenigstens einen Mannschaftspunkt mit nach Hause nehmen würden, denn der Spieler an Brett 1 war nicht erschienen und der Spieler an Brett 2 gab seine hoffnungslose Stellung verloren. An Brett 3 und 4 kam es zu spannenden Jugendduellen.

Luca an Brett 4 war mit seiner Eröffnungsbehandlung gar nicht zufrieden. Im von seinem Gegner gespielten Königsgambit kannte er sich nicht gut aus und geriet unter Druck. Er hatte etwas Mühe, die Entwicklung abzuschließen und zur Rochade zu kommen. Als ihm das gelungen war, wollte der Gegner wohl nicht einsehen, daß die erste Angriffswelle im Sand verlaufen ist und setzte zu einem Gabelkniff an. Doch Luca hatte aufgepasst und so war er es, der aus dem kleinen Handgemenge mit Materialgewinn herauskam.

Anschließend verwandelte Luca souverän. Er lehnte sogar den angebotenen Damentausch ab - der aufgrund der Materialverhältnisse "alles klar" gemacht hätte - ging zum Angriff auf die geschwächte weiße Königsstellung über und setzte völlig sicher und überzeugend Matt.

Damit stand der Kampf 3 : 0 für uns.

Mika führte die weißen Steine und sein Gegner verteidigte sich auf seinen Königsbauernzug "Sizilianisch". Die weiße Aufstellung kam etwas unorthodox daher, aber ausgangs der Eröffnung initiierte Mika auf dem Königsfügel unter Bauernopfer Angriffs-Chancen.

Die Partie war ein echtes Zuschauerleckerli, denn beide spielten mit "offenem Visier". Die Frage war: wessen König erwischt es als ersten ? Das Hauen und Stechen ist schwer in Worte zu fassen: um das Brett bildete sich eine Zuschauertraube und die Fingernägel aller waren zumindest imaginär völlig runtergekaut. Bis zum letzten Zug waren alle drei Ergebnisse möglich, aufgrund der Schärfe der Stellung wechselte die Bewertung der Position fast mit jedem Zug.

Am Schluß war es dann der Wiesbadener Spieler, der den weißen König erlegen konnte. Unserem Mika fehlt hier auch etwas die Spielerfahrung, denn er nahm sich nicht ausreichend lange Zeit in der kritischen Stellung, da er dachte, sein Fähnchen würde schon hängen. In Wirklichkeit hatte er noch etwas mehr als 60 Minuten auf der Uhr ! Schade.

Die Ergebnisse des Spieltags (auch die der 3. Mannschaft) findet man hier bei uns oder im Hessenportal.

Die 3. Mannschaft trifft am 13.12. auf Bierstadt II, die 4. Mannschaft ist spielfrei.

Bilder vom Spieltag: