Bezirksklasse, Runde 2
Nach dem nicht-friedvollen-Zwei-Zwei in der ersten Runde der Bezirksklasse traten die beiden Bezirksklasse-Mannschaften gegen Wiesbadener Teams an, die 3. Mannschaft in Dotzheim, die 4. Mannschaft zu Hause gegen Blau-Gelb. Während die etablierte 3. Mannschaft den Dotzheimern scheinbar nichts entgegen zu setzen hatte - nur Altmeister Hugo Sulger konnte ein Remis ergattern, ging es in Geisenheim deutlich spannender zu.
Dabei waren die Eingangsvoraussetzungen ungünstig für die Geisenheimer Nachwuchsmannschaft, denn kurzfristig fiel krankheitsbedingt leider das 3. Brett aus. Damit lag Blau-Gelb 2 vom Start weg schon einmal 1:0 vorne, recht flott konnte allerdings an Brett 1 der Ausgleich gemeldet werden: Matt um 10 Uhr.
Am 2. Brett kam es zu einem Nachwuchsduell: Sophie hatte es mit Stefanos zu tun.
Sophie hatte allerdings keinen besonders guten Tag erwischt; ging sie die Eröffnung noch forsch an, wollte sich der geplante Königsangriff nicht einstellen, denn ... der Gegner rochierte einfach nicht! Anscheinend durch diese Taktik verwirrt, stellte Sophie einen Springer auf ein "verbotenes Feld". Zudem war es dann ihr Gegner, der einen typischen sizilianischen Flügelangriff auf den langrochierten weißen König startete. Zur großen Erleichterung und Verblüffung der Geisenheimer bot Stefanos in mehr als aussichtsreicher Stellung Remis an, um "nicht zu viel zu riskieren".
Damit stand der Kampf 1,5 : 1,5 und die Entscheidung sollte also an Brett 4 fallen.
Dort hatte Blau-Gelb die Ersatzverstärkung Hans-Peter Jakob aufgeboten. Vor dem Kampf stand für Luca die Frage an, ob er gegen den gleichaltrigen oder den renommierten Spieler antreten möchte und er entschied sich mutig für die Herausforderung! Dieser Mut schien belohnt zu werden, denn Luca kam hervorragend aus der Eröffnung - in einem Sizilianer übersahen sogar beide die Möglichkeit zu einem frühen Einschlag auf f7. Trotzdem, nach 18. Zügen hatte Luca einen Mehrbauern auf d6 in des Gegners Stellung gepflanzt, den er "konservativ" mit Lg3 hätte decken können. Schwarz wäre nicht in der Lage gewesen, diesen zu entfernen und damit den Königsflügel zu entwickeln.
Luca schwärmte jedoch von einem Grundreihenmattmotiv und bot ein Figurenopfer an. Dieses wäre auch tatsächlich durchgeschlagen und hätte bei Annahme zum Matt geführt, dummerweise blieb Schwarz jedoch "cool", lehnte ab und schraubte den Sargnagel auf d6 aus seiner Stellung. Das Grundreihenmotiv blieb immer noch in der Stellung, führte dann aber nicht mehr zum Matt, sondern nur noch zum Materialrückgewinn. Vielleicht auch wegen der gerade überstandenen Aufregung nutzte Luca seine Möglichkeiten leider nicht und griff dann später im leicht schlechteren Endspiel fehl, wonach er sofort aufgab.
Trotzdem eine wirklich klasse Partie, Luca!
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