Jugendliga, 2. Runde

JuLi02aDie beiden Geisenheimer Jugendmannschaften fuhren am Sonntag gemeinsam nach Wiesbaden, um dort mit der Nachwuchsabteilung von Blau-Gelb schachlich die Klingen zu kreuzen. Leider trat weder Blau-Gelb noch Geisenheim komplett an, so daß es nur an fünf anstelle von acht Brettern zu Spielen kam, eine gerade für die Jugendliga sehr unerfreuliche Angelegenheit, da die Kids spielen und nicht kampflose Langeweile haben wollen. Die Youngster kommen, um z.B. einen solchen Wirbelwind wie Johannes auf´s Brett zu bringen.

Die Mannschaft in der Jugendliga A trat in Bestbesetzung an und da bei den Wiesbadenern leider die beiden Frontbretter fehlten, spielten Sophie & Mika ein internes Duell miteinander, anschließend starteten die beiden eine Analysesession, der sich später auch Luca (und andere) anschloß. Am vierten Brett spielte Johannes und er spielte eine Partie, bei der das Zuschauen richtig Spaß machte. Die schwarzen Steine führend übernahm er schon früh die Initiative und zu allererst wirbelten die beiden Springer durch die weiße Stellung und landeten schließlich auf f2 und c2. Doch keiner der beiden "Gabeltürme" auf h1 bzw. a1 wurde geschlagen, denn Johannes brachte auch noch seine Dame in den Angriff mit hinein. Dem Druck nicht gewachsen, mußte sich Weiß mit einer Springergabel auf Dame und König abfinden. Anschließend ließ der Orkan an keiner Stelle nach, es folgten Doppelangriffe, Abzüge, Fesselungen und weitere Gabeln, die die weiße Stellung auch materialtechnisch verwüsteten.

JuLi02johannesJohannes beim Mattsetzen! Noch immer reicht es am Brett nicht ganz, um sitzend bequem die gegnerische Grundreihe zu erreichen, aber die wirkliche Größe zeigt sich ja auf dem Brett!

Zum Abschluß brachte Johannes sehr versiert einen Turm mit ins Spiel, um mit dem "Treppenmotiv" zusammen mit der Dame der weißen Stellung den Matt-Rest zu geben. Sehr starke Partie, Johannes!
Luca am dritten Brett leistete sich eine Unkonzentriertheit in der Eröffnung und mußte die schwarze Dame auf g2 einsteigen lassen. Er war dann froh, etwas später die Dame mittels Abtausch losgeworden zu sein, aber seiner Stellung fehlte die Koordination. Gerade als er diese dann hergestellt hatte und sein Spielpartner dann auch einen Gabeltrick übersah, der Luca eine Mehrfigur einbrachte, bot er Remis an, was der Wiesbadener natürlich dankbar annahm. Endstand damit 3,5 : 0,5 für Geisenheim.

Die Mannschaft in der Jugendliga B mußte leider zu dritt antreten, da unser Spitzenbrett das Mannschaftsspiel anscheinend vergessen hatte... Simon spielte im Hinspiel am 1. Brett und Schwarz war ganz offensichtlich daran interessiert, einen sehr scharften Kampf zu entfachen. Schwarz opferte noch in der Eröffnung eine Figur, rochierte lang und startete ein taktisches Scharmützel inklusive Königsangriff. Simon ließ sich etwas leichtfertig den Königsflügel aufreissen und hatte dem schwarzen Angriff nichts entgegen zu setzen. An den anderen beiden Brettern sah es dafür sehr gut aus, sowohl Steven - in seinem ersten Einsatz in der Jugendliga - als auch Marko hatten sich vorteilhafte Stellungen erarbeitet. Dann kam auch an diesen Brettern Sand ins Getriebe, Marko war nicht zur Rochade gekommen, so daß sein Mehr-Turm auf a1 eingeklemmt blieb und sein König keinen ausreichenden Schutz hatte. Anstatt dieses Problem zu beheben, ging er mit der Dame auf ausgedehnte Ausflugsfahrt und konnte diese gerade noch rechtzeitig zur Verteidigung zurück beordern, dennoch hätte sein Spielpartner ein Dauerschach erreichen können. Nachdem diese Gelegenheit verstrichen war, hatte Marko das Heft wieder fest in der Hand und er gewann die Partie. Auch Steven war gut aus der Eröffnung gekommen, übte Druck auf die gegnerische Stellung aus und konnte eine Figur gewonnen. Der einzige Pluspunkt in der weißen Stellung war ein Freibauer auf der 5. Reihe, den Steven aber blockiert hatte. Diese Blockadefigur war aber offensichtlich der langweiligen Arbeit überdrüssig und wollte mitmischen. Sehr kritisch wurde die Partie, als sich der weiße Freibauer bis auf die 7. Reihe vorschob und er auch noch einen benachbarten Kollegen auf die 6. Reihe hinzurief. Steven setzte voll auf Angriffsspiel, trieb den weißen König karusellartig über´s Brett und konnte schließlich vollstrecken, auf e4 fand der weiße König ein endgültiges Ruheplätzchen. Damit 2 : 2 im Hinspiel.
Das Rückspiel lief durchaus ähnlich ab. Simon geriet wieder früh unter Druck, dieses Mal verlor er eine Figur, schien aber Gegenspiel auf den schwarzen König zu haben, da dessen Bauernschutzschild sehr geschwächt war. Aber irgendwie kam der Angriff nicht richtig in Fahrt und es war sogar Simon, der dann Grundreihen-Matt gesetzt wurde. Kein guter Tag für unseren sonst so beständigen Simon. In der 2. Partie ließen Steven und Marko zuerst überhaupt nichts anbrennen und dominierten das Geschehen, es sah deutlich erneut nach einem ZwoZwo aus. Aber während Steven die Partie glatt nach Hause fuhr, ging Marko zwar ins Bauernendspiel mit 5 (!) Mehrbauern über, schaffte es aber dann, seinen Gegner Patt zu setzen. Er wird sich selbst am meisten geärgert haben... Damit ging das zweite Spiel leider 1,5 : 2,5 verloren.



Die offizielle Informationsseite des Hessischen Schachverbandes mit allen Ergebnissen findet man hier: RTS - Bezirk 8 Rhein-Taunus


Bilder vom Spieltag:

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