2. Runde BZK Görsroth-Kesselbach vs Geisenheim II
Schnell ankommen, schnell siegen und schnell wieder nach Hause fahren – so könnte man den Mannschaftskampf der zweiten Mannschaft in Görsroth-Kesselbach zusammenfassen. Nachdem Stammspieler Domenico Bondi am Samstagabend kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste, war es wieder einmal unser Ehrenvorsitzender Franz Betanski, der dem Team aus der Patsche half und als Ersatzspieler an Brett 4 einsprang. Dafür noch einmal ein dickes Dankeschön, Franz!
Nach 45 Kilometern Fahrt nach Kesselbach stellte sich dann allerdings heraus, dass die Gastgeber nur drei Spieler aufbieten konnten, und somit der erste Punkt kampflos an Franz ging. Das ist natürlich eine unbefriedigende Situation – man springt ein, opfert zumindest einen Teil des Sonntags und spielt dann doch nicht.
Aber nicht nur mit dem Problem, eine vollständige Mannschaft aufbieten zu können, hatte Görsroth-Kesselbach zu kämpfen, sondern auch mit der Brettreihenfolge bei der Mannschaftsaufstellung. So wurde an Brett 3 ein Ersatzspieler vor dem benannten Stammspieler an Brett 4 aufgestellt, was nach der Turnierordnung nicht zulässig ist, angesichts des weiteren Spielverlaufs aber ohne Konsequenzen für das Gesamtergebnis blieb.
Tim Brethauer, der eher ein Kandidat für lange, zähe Gefechte ist, bekam bereits nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit im 20. Zug ein Remisangebot seines Gegners Dr. Heinz Schaffrin, das er nach einiger Bedenkzeit in tatsächlich völlig ausgeglichener Stellung annahm. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich bereits an den Brettern 1 und 3 ab, dass hier mindestens noch mit einem vollen Punkt für Geisenheim gerechnet werden konnte, so dass die notwendigen 2,5 Punkte für einen Mannschaftsieg in greifbarer Nähe lagen. Vorausgegangen war in Tims Partie mit Schwarz die Abtauschvariante der Französischen Verteidigung, bei der er es leider übersah, mit seinem Läufer in den Bauernschutzwall vor dem weißen König einzuschlagen und sich damit einen soliden Mehrbauern zu sichern. Der Zwischenstand lautete damit 1,5 zu 0,5 für die Zweite.
Jupp Magnus ließ an Brett 1 mit Weiß nach einer Englischen Eröffnung nichts anbrennen und erspielte sich gegen seinen Gegner Andreas Kittel bereits nach kurzer Zeit erheblichen Materialvorteil, gab diesen zugunsten eines starken Freibauern geschickt teilweise zurück und wandelte den enteilten Bauern konsequent zur Dame um. Der Rest war nur noch Formsache, einen Zug vor dem Matt gab Kittel dann auch auf.
In Reiner Sulgers Partie spielten die Bäuerchen (die auf dem Brett!) ebenfalls die entscheidende Rolle. Irgendwann fiel Reiners Gegner Alfred Reck auf, dass Reiner in Summe vier von den kleinen Steinen mehr hatte – für Reck allerdings noch lange kein Grund, zu früh die Waffen zu strecken. Erst als gar nichts mehr ging und auch nirgendwo mehr das sprichwörtliche Lichtlein herkam, gab Reck schmunzelnd auf. Damit konnten wir uns schon kurz vor 12 Uhr auf die Heimreise begeben und nach dem deutlichen 3,5 : 0,5 die Tabellenführung behaupten.
Auch hier einige Fotos aus dem gemütlichen Spiellokal in Kesselbach und die souverän geführte Partie von Jupp: