Saisonstart
An den vergangenen beiden Wochenenden kam es im Mannschaftsbetrieb zum Saisonstart; alle hoffen, daß diese Saison stabiler umgesetzt werden kann als die letzte.
In der Bezirksklasse kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Geisenheimer Mannschaften. Ja, richtig gelesen! Wir schicken wieder 3 Mannschaften ins Rennen, 2 davon in der Bezirksklasse.
Die dritte Geisenheimer Mannschaft ist "die Erste", sie startet wie (fast) immer in der Bezirksoberliga, hier kam es am ersten Spieltag zum Heimspiel gegen 1885 Wiesbaden.
Zwei Mannschaften gehen in dieser Saison für Geisenheim in der Bezirksklasse auf Punktejagd, zum einen die Mannschaft, die schon seit Jahren unter der bewährten Leitung von Jens Topfstedt startet. Neu ist "Geisenheim III", dort wird den stärkeren Jugendlichen Gelegenheit gegeben, (ersten) Kontakt mit dem Erwachsenenspielbetrieb zu führen - geleitet wird das Team von Ekki Körbel.
Da beide Capitanos auf die volle Besetzung zugreifen konnten, entschied man sich im Bruderkampf auch dafür, alle antreten zu lassen. Die notwendigen 4 Bretter wurden durch ein fünftes, reines Jugendbrett, komplettiert.
Team 3 konnte an den beiden Spitzenbrettern zeigen, daß sie mit den stärkeren Spielern ins Rennen gingen. Ekki machte von Anfang Druck auf Jupp, dieser wehrte sich jedoch und zwischendurch mußte Ekki mal ziemlich genau hingucken, da er sich mit Schwarz doch schon recht früh ambitioniert hingestellt hatte. Schlußendlich konnte er aber sein besseres Spielverständnis in die Waagschale werfen. Ähnlich sah es an Brett 2 aus: Jens kam mit Schwarz schon in der Eröffnung mächtig unter Druck, die schwarze Stellung war verdächtig unkoordiniert und zurückgedrängt, doch Oli fand mit den weißen Steinen keinen K.O. und belohnte Jens Verteidigungsleistung mit Akzeptieren eines Remis.
Am dritten Brett zeigte Markus Szarka, daß er ein sehr erfahrener Bezirksklassenspieler ist, sein junger Kontrahent Leo leistete sich nur eine Ungenauigkeit am Anfang des Mittelspiels, dadurch ging ein Bauer verloren. Anschließend kämpfte aber Leo hart um das Unentschieden und hätte sich auch tief im Endspiel damit belohnen können, wenn er in Betracht gezogen hätte, daß manchmal Leichtfiguren weniger wert sind als Bauern, nämlich wenn sie alleine auf dem Feld verbleiben.
Luca und Erik spielten eine recht wilde Partie. Das ganze stand unter der Überschrift "heterogene Rochaden" und da sind oft auch Dinge erlaubt, die in "normalen" Stellungen gar nicht funktionieren. Hier fanden aber beide nicht immer das richtige Maß und von daher war das schlußendlich vereinbarte Unentschieden auch gerecht.
Auch am 5. Brett zeigte sich, daß dort noch etwas die Erfahrung fehlt. Zuerst sah es nach Einbahnstraße aus: Weiß (Keven) konnte nicht seinen Stellungstyp aufs Brett bringen, fand sich nicht gut zurecht und verlor taktisch Material. Paul machte weiter Druck und nahm sich dann den weißen König vor, der jedoch nicht ganz einfach zu erlegen war. Anstatt dann noch ein wenig Zeit und Geduld zu investieren, machte Paul den nächstgelegenen, gut aussehenden Zug und rannte in eine Falle. Keven hatte einen letzten, verzweifelten Königsangriff gestartet und aufgrund einer Fesselung konnte er eine Springergabel ansetzen, die die Dame gewann.
Damit endete das interne Duell (offiziell) freundschaftlich Unentschieden (2 : 2).
Hier gibt es die Ergebnisse zur 1. Runde in der Bezirksklasse, spannenderweise gingen alle Spiele 2 : 2 aus.
In der BOL wird in dieser Saison erneut mit (nur) 6 Spielern gespielt, da einige Vereine Corona erst noch verdauen müssen. Bei uns fehlte (neben Ekki, s.o.) mit Stefan unser 2. Brett, bei 1885 fehlte Brett 3. Nominal waren wir dennoch Favorit.
Daß der Favorit sich nicht immer einfach so durchsetzt, zeigte uns die Paarung an Brett 1:
Michael Link war die ganze Partie unter Druck. Sein Gegner Frank Mayer hielt den weißen Eröffnungsvorteil fest, belagerte die vorhandene schwarze Schwäche und unterband sorgsam schwarze Aktivitäten. Im späten Mittelspiel entschied Schwarz, daß es der beste Versuch sei, in ein Endspiel mit Qualitätsminus, dabei aber Bauernplus abzuwickeln. Während die Maschine seit Ausgang der Eröffnung immer nur leichten weißen Vorteil (bis Ausgleich) anzeigt, ist es am Brett aber doch oft schwieriger. Weiß fand auch etliche Feinheiten und spielte insgesamt eine sehr starke Partie, da nutzte Michael auch das satte DWZ-Plus nichts.
An Brett 2 konnte Geisenheim dagegen überzeugend den Punkt einfahren. Dennis Tarcz hatte Raumvorteil und nutzte die heterogenen Rochaden zum direkten Kill. Beide Spielpartner versuchten, im Königsangriff zu punkten, der weiße Angriff machte aber einen deutlichen flotteren Eindruck. Dennis brachte die Partie wieder mit einem schönen Abschluß auf den Punkt:
Am 3. Brett sah die Stellung von Jörg Ankenbrand trotz der schwarzen Steine schon ausgangs der Eröffnung angenehmer aus und er konnte diesen Vorteil festhalten und in einen Bauerngewinn ummünzen. Leider gelang es nicht, diesen Vorteil dann auch gewinnbringend auszubauen. Am 4. Brett konnte Peter Wende mit den weißen Steinen nicht wie zuletzt deutliches Druckspiel aufziehen. Er versuchte, am Königsflügel aktiv zu werden, doch sein Turm kam dabei ins Gedränge, so daß eine Qualität verloren ging - die Partie war danach nicht zu halten.
Am 5. Brett konnte Thomas Sommer sich nach spannendem Parteiverlauf schlußendlich im Turmendspiel durchsetzen. An Brett 6 kam unsere "Neuverpflichtung" zum Einsatz: Thorsten Emmermann spielt neuerdings für Geisenheim, da der Taunussteiner Schachclub sich leider in der Auflösung befindet. Thorsten entwickelt von Anfang an Druck am Königsflügel, dem Schwarz nicht viel entgegenzusetzen hatte. Nachdem zuerst sich die weißen Türme auf der offenen h-Linie verdoppelten, gesellte sich dann auch noch die weiße Dame zum Angriff auf die gegnerische Majestät hinzu, was dann das Aus bedeutete.
Das war damit ein sehr gelungener Einstieg für Thorsten und mit dem doppelten Punktgewinn auch ein gelungener Start für die Mannschaft. 3,5 : 2,5 für Geisenheim.
Die Ergebnisse der 1. Runde in der BOL gibt es hier.
Reichlich ;-) Bilder vom Spieltag: