In Geisenheim stand am vergangenen Sonntag (19.06.) die 9. und letzte Runde der BOL-Saison 2021/2022 auf dem Spielplan. Gespielt wurden bislang aber nur vier Runden, einige Mannschaften zogen im Lauf der Saison ihre Teilnahme zurück (Dotzheim II, Wiesbadener SV III, Bierstadt I).

Wie es mit den Nachholspielen gegen Bad Schwalbach und Erbach wird, steht noch nicht fest. Die Tabelle ist daher nicht sehr aussagekräftig. Auf dem Papier war es aber dennoch ein Spitzenspiel. Vor dem Spieltag war Geisenheim an Platz 2, die Mannschaft von Stiller Zug Wiesbaden auf Platz 3. Beide traten in voller Montur an, jeder durfte also spielen. Leider war das diese Saison keine Selbstverständlichkeit.

Geisenheim musste auf Michael Link an Brett 1 verzichten, den Oli Hanebaum an Brett 6 vertrat. Die Wiesbadener traten mit 2 Ersatzspielern an, wobei mit Michael Bolduan ein ehemaliger Taunussteiner in den Ring geschickt wurde.

Wenig stille Züge gab es bei Dennis an Brett 3. Sein Gegner spielte die Eröffnung sehr lax und stellte schnell eine Qualität und einen Bauern ein. Hier ließ sich Dennis nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und fuhr den ersten Brettpunkt für Geisenheim ein. Damit bleibt er weiter "Mr. 100 Prozent" in der BOL!

Peter Wende an Brett 5 hatte nach der Eröffnung mit Schwarz gegen Michael Bolduan eine ziemlich gedrückte Stellung. Den Raumvorteil nutzte der Neu-Wiesbadener und gewann einen wichtigen Zentrumsbauern. Peter wickelte danach in ein Turmendspiel mit einem Minusbauern ab und konnte die alte Tarrasch-Weisheit bestätigen, dass Turm-Endspiele ja immer Remis sind. Ein weiterer halber Punkt für Geisenheim.

Bei Ekki an Brett 1 war noch nicht viel passiert. Bei geschlossenem Zentrum bereitete er mit Schwarz einen Königsangriff vor, während sein Gegner (ebenfalls ein Neuzugang beim Stillen Zug: Thomas Böhmer, ehemals WSV 1885) auf einen Vormarsch am Damenflügel setzte. Welcher Angriff durchschlagen sollte, wurde nicht ausgespielt, man einigte sich bei bevorstehenden Rekordtemperaturen schließlich gütlich auf ein Remis).

Auch Jörg Ankenbrand an Brett 4 holte einen halben Punkt. In einem Turm- und Leichtfigurenendspiel war auf keiner Seite ein klarer Vorteil zu erkennen, Jörg konnte seine Figuren gut aufstellen, doch sein Gegner verteidigte sich geschickt und drohte immer, mit kleinen Nadelstichen Gegenspiel zu bekommen. Nach einer langen und ausgeglichenen Partie einigten sich beide Spieler schließlich auf eine Punkteteilung.

Schlechter sah es bei den beiden verbleibenden Partien für die Geisenheimer aus. Sowohl bei Stefan Schwenk an Brett 2 als auch bei Oli Hanebaum an Brett 6 lagen die Vorteile eindeutig bei auf gegnerischer Seite. Stefan hatte zwar einen schönen Läufer, der Richtung Königsflügel schaute, dafür aber auch selbst einige Schwächen in seinem Lager, die sein Gegner immer weiter fixierte, ohne weiteres Gegenspiel von Stefan zuzulassen. Oli hatte einen Doppelbauern im Zentrum, wobei seine Zentrumsbauern blockiert auf den hinteren Reihen waren. Das gab seinem Gegner deutlich mehr Spielraum und Figurenaktivität.

Ein Mannschaftssieg für die Gäste war also durchaus möglich. Zum Glück für Geisenheim stellte Stefans Gegner nach einer starken Partie doch noch einen Turm und damit die Partie ein, was gleichbedeutend mit dem Mannschaftssieg für Geisenheim war. Oli konnte dem gegnerischen Druck schließlich nichts mehr entgegensetzen, seine Partie ging nach hartem Kampf doch noch verloren.

Damit sind die Geisenheimer wieder Tabellenführer. Bleibt abzuwarten, wie die beiden ausstehenden Mannschaftskämpfe schließlich gewertet werden.

Hier noch ein paar Eindrücke vom letzten Spieltag: